Jahresprogramm 2023 des NWV
Zu den Vorträgen des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. (NWV) treffen sich NWV-Mitglieder und Interessenten immer dienstags im Max Auerbach-Hörsaal des Karlsruher Naturkundemuseums (Pforte ab ca. 18.00 Uhr besetzt).
Exkursionen oder Führungen erfolgen zu freien Terminen. Zu allen Vorträgen und Exkursionen des NWV ist die Teilnahme für Mitglieder frei. Hinweis: Zum Besuch der Dienstagsvorträge besteht für Autofahrer ab ca. 18.00 Uhr Parkmöglichkeit im Museumshof (Einfahrt Lammstraße). Hierzu bitte an der Säule neben der Schranke mit dem mit „Pforte“ bezeichneten Klingelknopf läuten.
Dienstag, 24. Januar 2023
Zum Ende der Welt und zurück – 40 Jahre globale Botaniker-Karriere
Vortrag von Prof. Dr. Rainer W. Bussmann (SMNK)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Der Referent ist gebürtiger Leutkircher und kehrte nach einer Universitätskarriere, die ihn von der Universität Bayreuth über die University of Hawaii, die University of Texas, den Missouri Botanical Garden und die Ilia State University in Georgien geführt hat, im Oktober 2022 als Leiter des Referats Botanik des SMNK nach Baden-Württemberg zurück. In seinem Vortrag berichtet Bussmann von seinen Anfängen in der floristischen Kartierung mit Aufenthalten am Karlsruher und Stuttgarter Naturkundemuseum, seine Arbeit als Vegetationsökologe in Afrika und Südamerika und seine Tätigkeit als „Ethnobotaniker“ (Ethnobotaniker studieren die Beziehung zwischen Pflanzen und Menschen. Das umfasst die Verwendung von Pflanzen durch den Menschen und die Beziehung zwischen Mensch und Vegetation) in den Bergregionen der Welt. Im Vortrag geht es um essbare Wildpflanzen, wilde Nutzpflanzenverwandte, den Klimawandel, gastronomische Botanik sowie die Bewahrung traditionellen Wissens. Auch gibt und Rainer Bussmann darüber Auskunft, warum es ihn zurück nach Baden-Württemberg zog.
Samstag, 28. Januar 2023
Exkursion zum Ramsar-Welttag der Feuchtgebiete
Exkursion mit Klaus Lechner (NABU Karlsruhe), Andreas Wolf (Naturschutzzentrum Karlsruhe) und Jochen Lehmann (OAG Karlsruhe)
Treffpunkt und Zeit: 13:00-16:00 Uhr am Parkplatz Badestrand Fermasee in Rheinstetten-Neuburgweier
Jeden Winter ziehen viele Wasservögel von Nord- und Osteuropa in den Süden auf der Suche nach eisfreien Wasserflächen, wo sie Nahrung und Ruhe finden können. Einige von ihnen finden ihr Winterquartier am Rhein und seinen Nebengewässern. Andere Arten legen hier nur einen Zwischenstopp ein, bevor sie ihren Weg Richtung Südeuropa oder Afrika fortsetzen. An diesem Nachmittag wollen wir vor allem die Wasservögel im Naturschutzgebiet „Altrhein Neuburgweier“ beobachten. Bitte – soweit vorhanden – Ferngläser und Spektive mitbringen!
Samstag, 4. Februar 2023
Nomaden der Lüfte – Gefiederte Wintergäste am Plittersdorfer Altrhein
Exkursion mit Klaus Lechner, Steffen Tillmanns (beide NABU Karlsruhe) und Jochen Lehmann (OAG Karlsruhe)
Treffpunkt und Zeit: 13:30-16:00 Uhr am Parkplatz beim Schützenhaus in Rastatt-Plittersdorf
Die Rastatter Rheinauen bieten den im Herbst südwärts ziehenden nord- und osteuropäischen Wasservögeln attraktive Rast- und Winterplätze, zum Beispiel den Plittersdorfer Altrhein mit seinen stark schwankenden Wasserständen, den alten Bärensee, ebenfalls ein Altrheinarm, sowie eine ehemalige Kiesgrube. Mit etwas Glück können wir hier viele verschiedene Arten in großen Individuenzahlen beobachten. Bitte – soweit vorhanden – Ferngläser und Spektive mitbringen!
Dienstag, 7. Februar 2023
Nächtliche Jäger: wie Fledermäuse mit den Ohren sehen – und was Insekten dagegen tun
Vortrag von Dr. habil. Holger R. Goerlitz (Max Planck Institut für Biologische Intelligenz) Seewiesen, im Rahmen der Großen Sonderausstellung „Von Sinnen“ vom 1. Dezember 2022 bis 10. September 2023
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Mit über 1400 Arten sind Fledermäuse die zweitgrößte Gruppe der Säugetiere, und ökologisch am vielfältigsten. Sie fressen Früchte, bestäuben Blüten, jagen Insekten, können fliegen und orientieren sich per Schall in absoluter Dunkelheit. Wie „sieht“ die akustische Welt der Fledermäuse aus? Wie unterscheiden sie Beute von Baum? Und lässt die Beute sich das einfach gefallen?
Dienstag, 14. März 2023
Die anderen verstehen: Ein Blick auf Wahrnehmung und Kommunikation von Primaten
Vortrag von Dr. Vanessa Wilson (Universität Neuchâtel) im Rahmen der Großen Sonderausstellung „Von Sinnen“ vom 1. Dezember 2022 bis 10. September 2023
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Wie Menschen führen auch nicht-menschliche Primaten ein komplexes soziales Leben: wen man kennt und was man weiß, ist wichtig für das Überleben in der Gruppe. Was lernen wir aus den Beobachtungen dieser Arten? Mimik, Blickverhalten und Entscheidungsfindung verraten uns viel darüber, was sie von anderen wissen, über ihre sozialen Präferenzen und ihre Kommunikation untereinander.
Sonntag, 2. April 2023
Tagesexkursion Vulkanlandschaft Hegau (Kooperationsveranstaltung Geotourist Freiburg)
Geologische Exkursion mit Dr. Matthias Geyer (Geotourist Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: 10.00 Uhr am Aussichtspunkt der Raststätte Hegau-West an der A 81 (eigene Anreise).
Anmeldung erforderlich: Tel./SMS 0162-4065416 oder per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de. Maximal 15 Teilnehmer. – Für Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder zahlen € 40,-
Die Vulkanlandschaft Hegau mit ihren zahlreichen charakteristischen Kegelbergen ist das Ziel dieser Tagesexkursion. Nach einem Landschaftsüberblick von der Panoramaterrasse an der A 81 werden verschiedene geologisch bedeutsame Punkte in diesem Gebiet besucht: Die geologische Entwicklungsgeschichte des Hegau und die Entstehung von Deckentuffen, Lapillituffen, Hegaubasalt und Phonolith werden erläutert. Die landschaftsprägende Kraft des eiszeitlichen Rheingletschers ist ebenfalls ein zentraler Punkt dieser Tagesexkursion. Auch Georisiken werden am Beispiel des historischen Bergrutsches am Hohenhewen thematisiert. Am Treffpunkt werden Fahrgemeinschaften gebildet, um die Anzahl an Fahrzeugen möglichst gering zu halten, bevor die einzelnen Haltepunkte angesteuert werden. Im Verlauf der Exkursion werden mehrere Wanderungen durchgeführt. Bitte denken sie an witterungsangepasste Kleidung und feste Schuhe sowie Mittagsvesper und Getränke. Informationen auch unter https://www.geotourist-freiburg.de/exkursionen/
Dienstag, 11. oder (Ausweichtermin) Dienstag, 25. April 2023
NachtAktiv – Frühlingsfalter im Auwald
Führung mit Michael Falkenberg, Michael Schlemm & Entomologischer AG (Naturkundemuseum Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe Rappenwört
Anmeldung erforderlich unter 0721-950470 im Naturschutzzentrum, maximal 10 Personen. Der endgültige Termin ist vom Wetter abhängig und wird spätestens am 10. April 2023 allen, die sich angemeldet haben, mitgeteilt. Bei ungünstiger Witterung am ersten Termin wird die Veranstaltung auf dem 25. April verschoben. Treffpunkt und Zeit: Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört, 20.30 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden. à Bitte Taschen- oder Kopflampe mitbringen!
Bei einem so genannten „Lichtfang“, so die Bezeichnung für das nächtliche Anlocken von Insekten durch Licht, können Sie in dieser Frühlingsnacht mit dabei sein. Wir werden dazu direkt am Naturschutzzentrum einen „Lichtfangturm“ aufbauen und die Falter mit speziellen Lampen anlocken. – Warum fliegen die Nachtfalter das Licht mit kurzer Wellenänge besonders an? Welche Nachtfalter sind zu erwarten, und werden sie auch kommen? Ist die Falterfauna des Auenwaldes auf Rappenwört intakt? Erfahren Sie Wissenswertes über die Schmetterlinge der Nacht, über ihre Lebensweise und wie wir sie schützen können.
Dienstag, 25. April 2023
Tsunamis – Gefahr (nicht nur) aus dem Meer
Vortrag von PD Dr. Michaela Spiske (SMNK)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Die Referentin stellt sich als neue Leiterin des Referats Geowissenschaften, Geologie, Mineralogie und Sedimentologie sowie Kuratorin des Naturkundemuseums persönlich und fachlich vor. Sie hält einen Vortrag über die Entstehung von Tsunamis und wie man Tsunami-Ablagerungen in der geologischen Überlieferung erkennen kann. Tsunamis waren lange Zeit eine unterschätze Naturgefahr. Die großen Ereignisse im Indischen Ozean 2004 und Japan 2011 haben gezeigt wie verwundbar Küstenregionen sind. Die Erforschung von Tsunamiereignissen aus der geologischen Vergangenheit liefert wichtige Hinweise wie häufig Regionen von Tsunamis heimgesucht werden, wie stark die Ereignisse in der Vergangenheit waren. Die Daten dienen zudem auch der Verbesserung von Evakuierungsrouten und Frühwarnsystemen.
Einladung
Im Anschluss an den Vortrag am 25. April 2023 findet ab ca.20.00 Uhr im Max Auerbach-Vortragssaal im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe die
Mitglieder-Hauptversammlung
des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. statt, zu der hiermit satzungsgemäß herzlich eingeladen wird. Anträge der Mitglieder sind spätestens eine Woche vorher dem Vorstand zuzuleiten.
Tagesordnung:
1. Begrüßung, Feststellung der frist- und formgerechten Ladung, Beschluss der endgültigen Tagesordnung
2. Bericht des 1. Vorsitzenden
3. Berichte der Arbeitsgemeinschaften
4. Kassenbericht des Geschäftsführers
5. Bericht der Kassenprüfer
6. Aussprache über die Berichte
7. Entlastung des Vorstandes
8. Beratung von Anträgen der Mitglieder
9. Verschiedenes
Freitag, 2. Juni 2023
Im Lebensraum des Ziegenmelkers
Exkursion der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft (Jochen Lehmann)
Treffpunkt und Zeit: 21:00-23:00 Uhr am Waldparkplatz Friedrichstaler Allee / K 3579 südlich von Stutensee-Friedrichstal
Der Ziegenmelker zählt zu den am stärksten gefährdeten Vogelarten im Land. Die bestens getarnte „Nachtschwalbe“ ist tagsüber praktisch unsichtbar, wenn sie auf einem Ast oder am Boden ruht. Die Balzflüge, die von dem typisch schnurrenden Gesang begleitet werden, bieten praktisch die einzige Chance diesen faszinierenden Vogel zu erleben. Bei einem kleinen Abendspaziergang werden Biologie und Lebensweise der Art vorgestellt.
Samstag, 1. Juli 2023
Stadtbotanik
Geführte Exkursion mit Thomas Breunig (Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V. (BAS) und dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA)
Anmeldung im NAZKA unter 0721/950470 oder unter info@nazka.de
Treffpunkt: Karlsruhe-Weststadt, beim Brunnen auf dem Gutenbergplatz
Beginn: 15.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)
Die Karlsruher Weststadt ist nicht nur eine begehrte Wohnlage, auch zahlreiche Wildpflanzen fühlen sich hier wohl: Von Winzlingen in Pflasterfugen über Ackerwildkräuter und Mauerfarne, verwilderten Gartenpflanzen bis hin zu exotischen Neuankömmlingen aus Amerika und Asien gibt es hier bei einem botanischen Spaziergang viel zu entdecken.
Freitag, 14. Juli 2023
Tiere und Pflanzen im Baggersee
Exkursion mit den Tauchern der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft, Leitung Dr. Sabrina Plegnière und Thomas Holfelder, in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört
Anmeldung im Naturschutzzentrum unter 0721/950470 oder unter info@nazka.de
Treffpunkt: Baggersee Fuchs & Gros, 76344 Eggenstein, Kopfweg 8 (von der B36 nach Eggenstein und dann immer Richtung „Lithonplus GmbH & Co. KG“, kurz vor dem Werktor rechts auf den Parkplatz, dann geradeaus zum See)
Beginn: 17.00 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)
Was ist das für ein Fisch? Garnelen in unseren Baggerseen? Und fleischfressende Pflanzen unter Wasser? Diese und weitere spannende Fragen werden während der Exkursion der Limnologischen Arbeitsgemeinschaft beantwortet. Die Taucherinnen und Taucher nehmen Sie mit in die faszinierende Unterwasserwelt unserer Baggerseen. Eine Welt, die unter normalen Umständen unter der Wasseroberfläche verborgen bleibt. In etlichen Aquarien werden die verschiedenen Lebewesen aus den hiesigen Baggerseen für die Besucherinnen und Besucher aus- und vorgestellt: Fische, Muscheln, Krebse, Wirbellose und Unterwasserpflanzen werden zu sehen sein. Zum Anfassen nah und nicht weiter im Verborgenen wird so das durchaus vielfältige Leben unserer Baggerseen deutlich vor Augen geführt und durch spannende Informationen ergänzt. Ganz sicher werden auch dieses Jahr wieder Neobiota mit darunter sein: Fremde Arten, die in den letzten Jahren in unserer Natur Einzug gehalten haben. Unterstützt und ergänzt wird die Exkursion zudem durch Fachleute weiterer AGs des NWV, so dass auch die Tiere und Pflanzen des Ufers und der angrenzenden Bereiche um den Baggersee herum näher betrachtet und erklärt werden. Für Kinder ist die Vorführung besonders spannend, denn sie dürfen manche Exponate sogar einmal in die Hand nehmen!
Sommerpause
Montags, 14. August bis 6. November 2023)
Öffentliche Pilzberatung
Pilzberater der AG Pilze (PiNK)
Ort und Zeit: Westeingang des Nymphengarten-Pavillons, 17.00 bis 19.00 Uhr
Wie immer während der Pilzsaison geben Pilzberater der AG Pilze (PiNK) einmal wöchentlich (montags, am Westeingang des Pavillons) Auskunft über Bestimmungsmerkmale, Speisewert, Häufigkeit und vieles mehr.
Sonntag, 10. September 2023
Hornisgrinde und Mummelsee
Geologische Exkursion mit Dr. Matthias Geyer (Geotourist Freiburg)
Treffpunkt und Zeit: 10.00 Uhr auf dem Parkplatz Mummelsee (Bushaltestelle) an der Schwarzwaldhochstraße (eigene Anreise). Anmeldungerforderlich: Tel./SMS 0162-4065416 oder per E-Mail: info@geotourist-freiburg.de. Maximal 15 Teilnehmer. – Für Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins ist die Teilnahme kostenlos, Nichtmitglieder zahlen € 30,-
Auf der Wanderung wird ihnen die Geologie und Landschaftsgeschichte des Nordschwarzwaldes am Beispiel der Hornisgrinde nähergebracht. Nach einer Teilumrundung des Mummelsees wird mit dem Dreifürstenstein der höchste Berg Württembergs erstiegen. Unterwegs bieten sich Ausblicke auf die Schwarzwaldhochstraße in Richtung Ruhestein. Der durch den Orkan „Lothar“ verursachte Windbruch ist ebenfalls noch deutlich erkennbar. Nach der Querung des Moorgebiets auf der Hornisgrinde auf dem Bohlenweg erfolgt der Rückweg zum Mummelsee über die Windkraftanlagen und den Aussichtsturm mit Rundblick, dann weiter abwärts auf der Fahrstraße. Unterwegs werden an geeigneten Stellen Erklärungen zur Geologie und Landschaftsgeschichte des Gebiets abgegeben. – Bitte denken sie an witterungsangepasste Kleidung und feste Schuhe sowie Mittagsvesper und Getränke. Informationen auch unter https://www.geotourist-freiburg.de/exkursionen/
Samstag-Sonntag, 7.-8. Oktober 2023, jeweils 10.00-18.00 Uhr
18. Karlsruher Frischpilzausstellung
AG Pilze des Naturwissenschaftlichen Vereins (PiNK)
Nymphengarten-Pavillon des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe
Zum 18. Mal veranstaltet das Naturkundemuseum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Pilze im Naturwissenschaftlichen Verein (PiNK) die jährliche Frischpilzausstellung, bei der 250 bis 300 Arten gezeigt werden. Zusätzlich werden in einem großen Diorama „Pilze an Eichen“ präsentiert. Außerdem gibt es wieder eine „Ausstellung in der Ausstellung “Trüffeln in Lebensmitteln“ mit mikroskopischen Demonstrationen. Wer will, kann z. B. seine Trüffelwurst mitbringen und überprüfen lassen, ob sie wirklich Trüffeln enthält. Ein Pilzzüchter aus der Altmark wird Zuchtpilze verkaufen und Besucher mit einer Pilzpfanne verköstigen. Die Besucher können sich ferner über die neueste Pilzliteratur an einem Buchstand informieren, Pilze von den Pilzexperten der Arbeitsgruppe bestimmen lassen oder sie im Mikroskop studieren.
Dienstag, 24. Oktober 2023
Holzige Exoten – Wie wandeln sich mitteleuropäische Laubwälder?
Vortrag von PD Dr. Stefan Abrahamczyk (Naturkundemuseum Stuttgart)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Seit einigen Jahren wandern immer mehr exotische Gehölze aus unseren Gärten in angrenzende Wälder ein. Bisher haben diese Arten aber kaum Aufmerksamkeit von Seiten der Wissenschaft bekommen. In diesem Vortrag möchte ich dokumentieren, wie verbreitet diese Exoten inzwischen sind, um welche Arten es sich handelt und welche Merkmale in ihrer Ökologie eine erfolgreiche Ausbreitung begünstigen.
Dienstag, 14. November 2023
Das Kambrium – Ursprung des modernen Lebens
Vortrag von Dr. Julien Kimmig (SMNK)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Der Referent stellt sich als neuer Leiter des Referats Paläontologie und Evolutionsforschung sowie als Kurator des Naturkundemuseums persönlich und fachlich vor. In seinem Vortrag geht es um die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Die ersten Anzeichen von Leben auf der Erde finden wir in ~3.5 Milliarden alten Gesteinen in Form von Stromatolithen, biogenen Sedimentgesteinen. Es dauert dann fast 3 Milliarden Jahre, bis in das ausgehende Proterozoikum, bis mehrzellige Organismen, welche als Tiere angesehen werden können, als Fossilien erhalten sind. Allerdings muss man bis in das Kambrium warten, um erstmals Körperbaupläne vieler moderner mehrzelliger Tierstämme zu finden. Was führte zu dieser evolutionären Entscheidung, und wie sind diese frühen Tiere überliefert? Im Vortrag wird hierzu berichtet werden.
Dienstag, 21. November 2023
Sehen und (nicht) gesehen werden: Einblicke in ein vielseitiges zoomorphologisches Forschungsfeld
Vortrag von Prof. Dr. Martin Heß (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Für die meisten Tierarten ist Licht ein Träger überlebenswichtiger Informationen bezüglich Umgebung, Nahrung, Raubfeinden und Artgenossen. Entsprechend hat die Evolution im Stammbaum der Tiere unterschiedliche Sehorgane hervorgebracht, faszinierende Strukturen für einfache bis komplexe Sehleistungen. Das Sehvermögen bestimmt aber nicht nur das innere Weltbild eines Organismus, sondern mittelbar auch sein äußeres Erscheinungsbild und sein Verhalten. Dieses Gefüge an Zusammenhängen wird anhand ausgewählter und womöglich verblüffender Beispiele beleuchtet.
Dienstag, 5. Dezember 2023
Die „Trüffel“ – eine Diva! Einem Mysterium auf der Spur!
Vortrag von Dr. Josef-Valentin Herrmann (Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim) Max Auerbach-Vortragssaal, 18.30 Uhr
Bereits die Sumerer, die Ägypter, erst Recht die Griechen und die Römer, wie auch die Araber waren der „Trüffel“ regelrecht erlegen! War das „Manna“, das den Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten während der Passage des Sinai als Gott gewollte Labsal zu Teil wurde, vielleicht sogar die vom Wind freigelegte Wüstentrüffel („Terfezia spec.“)? Großherzige Trüffelgeschenke bereiteten die diplomatischen Beziehungen zwischen Herrscherhäusern in Europa bis in die Neuzeit vor. Und bei alle dem wusste eigentlich niemand, um was es sich tatsächlich handelt. Waren diese „Geschwülste“ in der Erde durch Blitze entstanden, oder aus dem Moder der Erde quasi „ausgerülpst“? Eigenartige Knollen in der Erde, ohne Blätter, ohne Stängel, ohne Wurzeln, mit nichts sonst vergleich-, oder fassbar, und dennoch mit einem, je nach Situation, so ganz besonderen kulinarischen Eindruck, oder aber im christlich geprägten europäischen Mittelalter, ob der Absonderlichkeit der Eigenartigkeit, ein Grund für strikte Ablehnung!? Das Mysterium „Trüffel“ war jedenfalls lange schon geboren, bevor sich die Naturwissenschaften ab dem 19. Jahrhundert diesem Mysterium näherten. Wir wissen heute, dass es sich bei Trüffeln um viele verschiedene Arten handelt, von denen allerdings nur sehr wenige den wirklich wertvollen „Diamanten der Küche“ zuzurechnen sind. Die Ausführungen des Vortrags durch den ehemaligen Abteilungsleiter Forschung der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau und Trüffelexperten Dr. Hermann greifen die kulturhistorischen Bezüge auf und zeigen an Hand der mykologischen Grundlagenforschung den derzeitigen Stand der „Trüffelforschung“. Der Schwerpunkt des Vortrags bewegt sich um die Interaktionen zwischen „Trüffel“-Mykorrhiza und Wirtspflanzen und den umgebenden ökophysiologischen Bedingungen. Der Fokus liegt dabei auf Versuchen der Kultivierung der Burgunder-Trüffel (Tuber aestivum) in Deutschland.
Sonntag, 17. Dezember 2023
Adventspilze in den Rheinauen
Führung mit Dr. Markus Scholler (Karlsruhe)
Anmeldung erforderlich unter 0721-950470 im Naturschutzzentrum!
Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Rheinstrandbad und Abschluss im Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört mit Glühwein und Punsch (Teilnehmerzahl: 20)
Beginn: 13:30 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden
Wie in den beiden letzten Jahren wird Dr. Scholler vom Naturkundemuseum Karlsruhe wieder eine Winterpilzführung am 4. Advent durchführen. Das Artenspektrum wird ein anderes sein, da auf das Vorkommen der meisten Pilze leider wenig Verlass ist und jedes Jahr andere Pilze auftreten. Mit etwas Glück werden wir dem zinnober- bis signalroten Österreichischen Prachtbecherling (Sarcoscypha austriaca) begegnen. Man könnte meinen, die Art stammt aus den Tropen. Es handelt sich jedoch um eine heimische Art, die Fruchtkörper nur in der kalten Jahreszeit bildet.
Bitte besuchen Sie auch die Veranstaltungen unserer Arbeitsgemeinschaften!
Wir laden unsere Mitglieder und Interessenten herzlich zu unseren Veranstaltungen ein.
Auskunft erteilt: Dr. Robert Trusch, 1. Vorsitzender, Naturwissenschaftlicher Verein Karlsruhe e.V., c/o Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/1752842, E-Mail: trusch@smnk.de